Otto im Osten . Von neuen Bürgern, die die Zukunft auf Raten kauften

Ein Märchen auf tausendundeiner Seite: Pünktlich zur Währungsunion liegen die Kataloge westdeutscher Versandunternehmen in ostdeutschen Treppenhäusern. Kredit, Ratenzahlung, sofortige Lieferung - glänzende Konditionen zerstreuen den letzten Rest sozialistischer Bescheidenheit. Von Anja Kempe

SFB2/SWR Kultur/WDR 3 1995 - FEATURE (Ausschnitt)

Museum im Kopf . Eine Ausstellung deutscher Nationalheiligtöne

Das Publikum hat Eintritt gezahlt und erwartet Sensationen. Doch der Ausstellungsmacher ist nicht zufrieden. Auch nicht mit dem Publikum. 

Schauplätze deutscher Identitäten und Mitwirkende: Weimar, Goethehaus, Ettersberg, Buchenwald, Völkerschlachtdenkmal Leipzig, Chor, DHM Berlin, Museumsdirektor, Obersalzberg, Hitlers Teehaus, Fremdenführer, Technikmuseum München, Versuchsleiter, Kreidefelsen Rügen, Fischkutterfahrer. Germania, mehrere Teutonen, eine Schar Bürger und Bürgerinnen.

Von Anja Kempe

WDR 3 KULTURFEAture 1994 modernisiert 2023

Die schönen Jahre der Physik und das große Fiasko

Das Manhattan-Projekt unter der Leitung von Robert Oppenheimer führt zur Atombombe. Doch am Anfang stehen die sogenannten ‚schönen Jahre der Theoretischen Physik‘, und Deutschland ist mit Max Planck, Lise Meitner und Otto Hahn in Berlin das Zentrum. Ostern 1921 wird Max Born aus Frankfurt nach Göttingen geholt, um die erste eigenständige theoretische Abteilung zu leiten. Mit dabei sind die ganz jungen Wissenschaftler Werner Heisenberg und Friedrich Hund. Man tüftelt mit Enthusiasmus an der großen physikalischen Frage des 20. Jahrhunderts. Dem Aufbau der Materie. Für die Wissenschaftler der Theoretischen Physik sind diese Jahre ‚Festspiele’. In der Rückschau ist es der Beginn des nuklearen Zeitalters. Das Bestreben der Nazis, in Deutschland eine Atombombe zu bauen, führt zum Uran-Projekt und schließlich zum amerikanischen Manhattan-Projekt unter der Leitung von Robert Oppenheimer. Von Anja Kempe. WDR 3 / WDR 5 1992 — Feature

WDR 3 / WDR 5 1992 — Feature

Himmel, Ruhm und Finsternis . Impressionen vom Wiener Zentralfriedhof

Über den Gräbern schwebt der Geist der Vergessenen und der Berühmten: Beethoven, Gustav Klimt, Peter Altenberg. Die Wiener Totenstadt wurde am 1. November 1874 eröffnet, ist 240 Hektar groß, das Leichenfeld hat Platz für vier Millionen Tote. Der jüdische Teil ist zugewachsen. Jeden Abend, wenn es dunkel ist, werden die fünf Tore geschlossen. Obdachlose erklettern Schlafstellen.

WDR 3 KULTURFEATURE 1991 — Feature

Der Kleinbürger - Erkundigungen über die Banalität des Bösen

Der kleinbürgerliche Geist, der längst über seinen soziologischen Träger hinauswuchs, ist gut für Hohn und Spott. Der Kleinbürger als 'Ideologiekomplex' - das ist das stille Glück im Winkel und die Banalität des Bösen. Als formalistischer Tugendbold ist der Kleinbürger sittsam, grausam und unaufhaltsam.

WDR 3 Kulturfeature 1989 — Feature